wertbestimmung

Sie haben Wertpapiere auf dem Dachboden oder in Schubladen gefunden? Sie wissen nicht, was sich in den Sammelalben Ihres Partners verbirgt? Sie haben keine Vorstellung, was diese Wertpapiere vor Ihnen an Wert besitzen?

Wertbestimmung

Sie haben Wertpapiere auf dem Dachboden oder in Schubladen gefunden? Sie wissen nicht, was sich in den Sammelalben Ihres Partners verbirgt? Sie haben keine Vorstellung, was diese Wertpapiere vor Ihnen an Wert besitzen?

 

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  • Eine erste Werteinschätzung
  • Eine faire Aussage, wo und wie die Papiere am besten zu veräußern sind
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Wenn Sie sich erst einmal einen eigenen Überblick verschaffen wollen, dann erhalten Sie hier erste Informationen, die Ihnen eine grobe Einschätzung über die Werthaltigkeit der Wertpapiere geben können. Bitte beachten Sie aber: Für eine endgültige Beurteilung bedarf es einer optischen und haptischen Prüfung der Wertpapiere. Vorher sind alle Angaben nur Indikationen!

Gerne erstelle ich Ihnen auch eine Expertise über die Echtheit der Wertpapiere. Ein solches Gutachten ist gerade bei unklarer Ausgangslage oder bei der Klärung von Rechtsfragen häufig eine ideale Ausgangslage, um noch potenzielle Rechte aus den Wertpapieren geltend zu machen.

Für die Wertbestimmung gibt es verschiedene Kriterien. Ich möchte Ihnen hier eine erste Orientierung geben.

Herkunftsland des Wertpapieres

„Ein Wertpapier ist einfach nur ein Wertpapier – egal aus welchem Land es kommt“. So könnte der Laie zunächst denken – sehen die Papiere doch häufig ähnlich aus. Doch der Wert hängt sehr wohl von der Herkunft ab. Dass dies so ist, hängt mit unterschiedlichem Wertpapierrecht zusammen, welches eine massive Auswirkung auf die Häufigkeit der Wertpapiere hat. Immer wieder führt das zu Enttäuschung, wenn man mit Menschen spricht, die sich von ihren gefundenen Wertpapieren größere Reichtümer versprechen. Halten sie doch häufig optisch interessant gestaltete Wertpapiere, teilweise von Firmen mit international bekannten und klingenden Namen, in den Händen. Doch meist handelt es sich bei diesen Wertpapieren um Aktien aus den USA. Diese gibt es jedoch leider zu zig-tausenden, oftmals kann man Wertpapiere mit einem Kilo-Preis kaufen, weil es so viele Aktien davon gibt. Große Werte oder gar Wertsteigerungen sind dort kaum zu erwarten.

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USA Massenware

Aufgrund der attraktiven Stahlstiche in den Urkunden (auch Vignette genannt) häufig hübsch anzusehen – aber aufgrund der Menge der Papiere nicht wirklich wertvoll und häufig für 10 Euro zu haben.

Warum gibt es dort so viele Wertpapiere? In den USA ist es üblich, sogenannte Namenspapiere auszugeben. Dabei wir ein Wertpapier mit dem Namen des Eigentümers versehen. Falls dieser sein Wertpapier wieder verkauft, wird dessen Wertpapier eingezogen, entwertet und der Käufer seiner Papiere erhält eine neue Urkunde mit seinem Namen. Dies geht immer so weiter, und so entstehen regelmäßig neue Wertpapiere. Die alten Wertpapiere werden jedoch gesammelt und dann in den Sammlermarkt geschleust. Solche Papiere werden häufig schon für 2 Euro oder weniger angeboten, einfach weil es eine riesige Zahl an Wertpapieren gibt. Nur Wertpapiere aus der Frühzeit der USA können sich diesem Trend eher entziehen. Darunter fallen sowohl die bekannten Eisenbahn-Gesellschaften oder aber Aktien von bekannten internationalen Gesellschaften in ihrer Gründungszeit. Bei allen anderen Wertpapieren ist von einem eher begrenzten Wert auszugehen, selbst wenn diese häufig aufwendig optisch gestaltet sind (z.B. mit Vignetten im Stahlstich, die Industrie- oder Eisenbahnszenen zeigen).

In Deutschland und Europa dagegen herrscht das Prinzip des Inhaberpapiers vor. Dort ist nur derjenige der rechtmäßige Inhaber der Wertpapiere, der diese in den Händen hält. Mit jedem Verkauf eines Wertpapieres wurde dieses einfach nur an den neuen Eigentümer übergeben. Selbst bei Papieren, die auf den Namen lauteten, wurden Eigentümerwechsel nur auf der Rückseite des Wertpapieres vermerkt. Damit blieb und bleibt bis heute ein einmal ausgegebenes Wertpapier bestehen, selbst wenn es durch zig hunderte Hände gewandert ist. Der Vorteil für den Sammlern: Solche Wertpapiere sind zahlenmäßig wesentlich seltener als Papiere aus den USA. Dass das Thema Seltenheit bzw. Häufigkeit der Papiere auch wichtig ist, sehen wir nun.

Häufigkeit von Wertpapieren

Wie überall gilt: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, seltenere Papiere erzielen höhere Wertsteigerungen als sogenannte Massenware. Sehr viele Wertpapiere sind in niedriger Anzahl ausgegeben worden. Einen guten Einblick in die Häufigkeit einer Emission geben alte Börsenfachbücher oder aber der Suppes Katalog, dem Wertpapierpendant zum Michelkatalog bei Briefmarken. Sollten Sie Interesse am Bezug dieses Kataloges haben, so setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung. Die ehemalige Emissionsmenge sagt jedoch noch nichts über die aktuelle Verfügbarkeit dieser Stücke am Sammlermarkt aus – oftmals sind nur wenige Stücke vor der Vernichtung gerettet worden, manchmal finden sich nur noch Einzelstücke, die seltener sind als die meisten der viel teurer bezahlten Briefmarken. Auch werden heute kaum noch Wertpapiere gedruckt, der Nachschub versiegt also gegenüber anderen Sammelgebieten, was immer eine gute Voraussetzung für Wertsteigerungen ist! Der Fachhandel versucht daher, dem Erwerber vorab einen Eindruck davon zu geben, wie häufig diese Wertpapiere noch vorkommen.

 

Dieser R-Schlüssel hat sich seit 2010 etabliert:

 

R 12    =    nur ein Stück bekannt

R 11    =    nur zwei Stücke bekannt

R 10    =    3 – 5 Stücke

R 9     =    6 – 10 Stücke

R 8     =    11-25 Stücke

R 7     =    26-50 Stücke

R 6     =    51-100 Stücke

R 5     =    101-250 Stücke

R 4     =    251-500 Stücke

R 3     =    501-1000 Stücke

R 2     =    1001-5000 Stücke

R 1     =    über 5001 Stücke

 

Aber Achtung! Sie tragen ein Risiko! Ein Wertpapier, welches heute noch als selten gilt und für das hohe Preise bezahlt werden, kann morgen schon einen starken Preisverfall erleben. Des einen Leid, des anderen Freud – Dachbodenfunde oder das sonstige Auftauchen größerer Mengen an Wertpapieren sind für Sammler oftmals DIE Gelegenheit, sich Stücke zuzulegen, die vorher nicht erschwinglich waren.

Gestaltung des Wertpapiers / Dekopapiere

 

Je attraktiver ein Papier optisch gestaltet ist und je dekorativer es damit wird, umso höher wird ein Stück bewertet. Schlicht gestaltete Ausgaben werden seltener, Wertpapiere, gestaltet von bekannten Künstler (z.B. Mucha), dagegen umso häufiger nachgefragt. Nicht umsonst spricht man bei vielen Stücken von „Kunst auf Wertpapieren“.

Aber auch die typischen kleinen Abbildungen, meist Stahlstiche mit Darstellungen zum Geschäftsbereich des Unternehmens, können optisch sehr ansprechend sein. Diese Abbildungen nennt man Vignette.

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Dekopapiere

Kunstvoll gestaltete Wertpapiere sind bei Sammlern immer beliebt. Diese als „Deko-Stücke“ oder auch „Kunst auf Wertpapieren“ bezeichnete Kategorie erfreut sich weiterhin hoher Nachfrage.

Bekanntheitsgrad und wirtschaftshistorischer Hintergrund

Je mehr Sammler ein Papier kennen, umso höher ist der Preis, der gezahlt wird. Wirtschaftlich bedeutende Gesellschaften sind daher oftmals wertvoller als so manche kleine Aktiengesellschaft, deren Aktien sogar in einer niedrigeren Auflage emittiert wurden. Die Werthaltigkeit steigt zudem umso mehr, wenn noch eine bekannte Persönlichkeit das gute Stück unterschrieben hat. In Fällen, dass Wirtschaftsgrößen ihrer Zeit ein Papier signiert haben, so spricht man von „Autographen“. Typische Beispiele hierfür sind Unterschriften von Rockefeller, Getty, Mannesmann, Edison, Goethe oder aber auch von politischen Größen wie Adenauer. Wichtig: Alle Unterschriften sollten im Original geleistet worden sein, gedruckte Unterschriften, sogenannte Faksimile, haben bei weitem nicht den Wert von originalen Signaturen!

Alter des Wertpapieres

Je älter ein Wertpapier ist, umso mehr wert ist es im Vergleich zu jungen Ausgaben, die womöglich noch in hoher Auflage am Markt sind. Der Markt hat dabei für verschiedene Zeiträume auch andere Bezeichnungen gefunden, die es dem Sammler ermöglichen, eine gewisse – oftmals damit verbunden auch optische – Abgrenzung vorzunehmen.

So wird unter anderem nach Gründeraktien (1870-1873 – auch Thaler – Aktien), Jugendstil-, Inflations-, Dritte-Reich – Papieren und danach D-Mark Aktien bzw. aktuell Euro-Aktien unterschieden.

Thaler Aktien

Jugendstil-, Inflations-, Dritte-Reich – Papieren

D-Mark Aktien

Euro-Mark Aktien

Wertpapiere, die vor 1800 begeben worden sind, werden allgemein als Inkunabeln bezeichnet. Wenn auch dieser Begriff eigentlich auf Buchexemplare des ausgehenden 15. Jahrhunderts bezogen ist, wo in den Anfängen der Buchdruckerkunst mit beweglichen Drucklettern gearbeitet wurde, so wurde dieser Begriff auch auf den Bereich historischer Wertpapiere ausgedehnt. Alte Wertpapiere sind oft eine Kombination aus vorgedrucktem Inhalt und handschriftlichen Ergänzungen.

 

Erhaltungszustand des Wertpapieres

Dem Zustand des Wertpapieres kommt bei der Frage des Wertes eine große Bedeutung zu.

Je unversehrter ein Wertpapier ist, umso wertvoller ist es. Typische „Verschmutzungen“, die ein Laie zunächst vermuten würde, steigern dagegen eher noch den Wert. Hierzu zählen beispielsweise verschiedene auf dem Wertpapier angebrachte Stempel oder Siegel. Was sich dagegen wertmindernd auswirkt sind: Knickfalten, Eselsohren, Bestoßungen, Flecken jedweder Art, Randeinrisse, Fehlstücke sowie Beeinträchtigung durch Entwertung.

In den letzten Jahren hat sich ein Bewertungsschema etabliert, das allen Sammlern ermöglichen soll, anhand dieser Klassifizierung zumindest einen Überblick über den Erhaltungszustand zu bekommen, ohne das Papier unbedingt vorher mit eigenen Augen gesehen zu haben:

UNC = uncirculated

Hierbei handelt es sich quasi um neuwertige, ausgabefrische, saubere und glatte Stücke ohne Lochung oder Schnitte

EF = extremely fine

Noch guter Zustand bei minimalen Gebrauchsspuren jedoch keine Einrisse und Flecken, eine kaum sichtbare Knickfalte fällt noch unter diese Klassifizierung.

VF = very fine

Papier mit mittleren Gebrauchsspuren, kleinere Flecken und Randeinrisse, auch Knickfalten können in leichter Form vorhanden sein.

F = fine

Stärkere Umlaufspuren mit Mehrfachfaltungen, stärkeren Flecken, leichten Einrissen

VG = very good

Starke Gebrauchsspuren bei mittleren Rissen und Fehlstücken

G = good

Starke Gebrauchsspuren mit stark sichtbaren Faltungen, größere Risse, mittlere Fehlstellen und stärkere Flecken

Fair/Poor = schlechter Zustand

Nicht mehr sammelwürdig wegen großer Flecken, Risse und großer Fehlstellen.

Gehen Sie deshalb immer sehr sorgsam mit Ihren Papieren um und beachten Sie meine Pflegehinweise, die Sie in meinem Blog nachlesen können.

Popularität des Sammelgebietes

Auch hier gilt: Je mehr Sammler sich um ein Sammelgebiet kümmern, umso höher sind die Preise. Bekannte Branchen wie Autos, Eisenbahnen oder Banken sind in der Regel teurer zu bezahlen als unbekanntere Branchen.

Höhe der Ausgabenummer

Oder genauer gesagt: Je niedriger die Ausgabenummer, umso besser. Diese Regel gilt jedoch nicht für alle Sammler, viele interessieren sich auch ohne niedrige Nummer für das Papier. Andere Sammler konzentrieren sich auf die niedrigsten Ausgabenummern, am liebsten das erste Papier. Diese Sammler werden „Nr.1“ – Sammler bezeichnet.

Die Liste möglicher Kriterien ließe sich noch verlängern, z.B. um Druckverfahren und Druckanstalt, Steuermarken, Papierqualität, Format etc.

Was für den Sammler nach persönlichen Maßstäben wichtig ist, kann für die Bewertung eines Papieres aber durchaus zweitrangig sein. So ist gerade für viele Sammler die Regionalität wichtig – was einem Regionalsammler lieb und teuer ist, kann der Mehrzahl der Sammler aber bei überwiegend jungen, und dekorativen oder ansonsten eher unbekannten Gesellschaften preislich aber egal bleiben. Wer also aus Gesichtspunkten eines Wertanstiegs sammelt, sollte sich keine regionalen Spezialitäten eines uninteressanten Sammelgebietes zulegen. Ganz seltene Wertpapiere dagegen sind bereits mit hohen 4- oder gar 5-stelligen Euro-Beträgen zu bezahlen. Meist sind dies ganz seltene Exemplare, die in der Zukunft auch weitere Wertsteigerungen erfahren können.

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